Start unserer Artikelserie Kunststoff & Instagram: Was ist Instagram und wie können es B2B-Unternehmen nutzen?

Kaum ein Unternehmen kommt an den sozialen Netzwerken vorbei. Immer wichtiger wird dabei Instagram. Das gilt auch für die Kunststoffindustrie. Wir haben uns für die Artikelserie „Kunststoff & Instagram“ eingeloggt.

Instagram ist nach Facebook, gemessen an den Seitenaufrufen, das meistgenutzte soziale Netzwerk der Welt (Bild 1). Und die mehr als zwei Milliarden Nutzer und Nutzerinnen sorgen dafür, dass das mindestens so bleibt. Die größte Nutzerschaft findet sich in den Altersgruppen zwischen 25 und 34, die durchschnittlich 24 bis 32 Minuten pro Tag auf der Plattform verbringen.

Neben Privatpersonen, Influencern und Prominenten nutzen auch immer mehr Unternehmen Instagram. Rund 80 Prozent der Unternehmen weltweit haben mindestens einen Account auf Instagram. Damit liegt das Netzwerk im Business-Bereich auf Platz 2, hinter Facebook (89 Prozent) und vor LinkedIn (69 Prozent).

Anfangs waren besonders B2C-Unternehmen in dem sozialen Netzwerk aktiv, vor allem um ihre Kunden (Endkunden) zu erreichen. Doch auch Unternehmen ohne Endkundengeschäft können die Plattform für sich nutzen.

Und das tun sie auch. Das geht unter anderem aus der Untersuchung „Erster Arbeitskreis Social Media B2B“ hervor. [1] Die Langzeitstudie untersucht seit 13 Jahren, wie B2B-Unternehmen im DACH-Raum soziale Netzwerke nutzen. War Instagram in den Anfangsjahren gar nicht vertreten, entwickelte sich die Plattform in den letzten Jahren vom Shootingstar zum festen Anker in der B2B-Unternehmenskommunikation, liegt derzeit sogar auf Platz 3 (Bild 2).

Instagram wurde bereits 2010 gegründet. Da stellt sich die Frage: Warum haben B2B-Unternehmen so lange gezögert? „Einige B2B-Produkte und -Dienstleistungen sind komplexer und schwerer visuell darzustellen“, erklärt Jacqueline Althaller (Bild 3). Sie ist Gründerin des Arbeitskreises und Initiatorin der Studie.

Erfolgreiche Accounts leben nicht nur von schönen Fotos und etwas Text, immer wichtiger sind Videos in Form von Stories und Reels. „Das erfordert möglicherweise Investitionen in Fotografie, Grafikdesign und Videoproduktion, die nicht in allen B2B-Branchen selbstverständlich sind“, so Althaller.

Die Nutzung von Social Media bietet B2B-Unternehmen Möglichkeiten, verschiedene Ziele zu verfolgen. Als direkter Kommunikationskanal wird den Unternehmen ermöglicht, ihr Image positiv zu beeinflussen. [2] Das kann auch bei der Suche nach neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nur von Vorteil sein.

Das bestätigt auch Althaller: „Bei allen B2B-Unternehmen ist das Thema Recruiting aktuell zentral. Auf Instagram haben sie die Möglichkeit, sich als Marke zu positionieren und eine junge Zielgruppe anzusprechen“. Damit aus einem Follower ein Mitarbeiter wird, bedarf es selbstverständlich etwas mehr. Laut Althaller gehe es dabei auch darum, authentische Einblicke in die Unternehmenskultur zu geben.

Potenzielle Mitarbeiter zählen über alle sozialen Netzwerke hinweg zu den wichtigsten Zielgruppen. Hier hat Instagram Facebook mittlerweile den Rang abgelaufen (Bild 4).

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit dienten soziale Netzwerke vor allem dazu, Links zu teilen. Das hat sich, auch durch Instagram, geändert (Bild 5). Denn gerade in seinen Anfangsjahren war das Netzwerk ein Vorreiter darin, seine Mitglieder in der App zu halten; externe Links waren nur in der sogenannten „Bio“ möglich. Mittlerweile funktioniert das auch in den Stories, jedoch erst ab 10.000 Follower oder es handelt sich um einen verifizierten Account (blauer Haken).

Die Einführung von Videobeiträgen (2013), Stories (2016), Instagram-Live (2017) und Reels (2020) auf Instagram stehen beispielhaft für den Siegeszug des Mediums Video in den sozialen Netzwerken. „Bewegtbildcontent erhöht die Klickrate und Verweildauer“, erklärt der Autor Albert Heiser. Das bewegte Bild ist aus seiner Sicht übermächtig in sozialen Medien: „Der Boom hält weiter an und die Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie Bewegtbild effektiver und schneller produzieren“. [3]

Doch woran messen B2B-Unternehmen ihren Erfolg auf Instagram? Zu den gängigsten Messgrößen zählen laut Althaller:

Follower-Wachstum: Die Anzahl der Follower auf dem Instagram-Account eines Unternehmens ist eine grundlegende Metrik. Ein kontinuierliches Wachstum der Follower zeigt an, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Zielgruppe anzusprechen und zu erweitern.

Engagement-Rate: Die Engagement-Rate misst die Interaktion der Follower mit den Inhalten des Unternehmens. Sie umfasst Likes, Kommentare, Shares (Weiterleitungen) und Klicks. Eine höhere Engagement-Rate deutet darauf hin, dass die Inhalte ansprechend sind und die Zielgruppe ansprechen.

Reichweite: Die Reichweite gibt an, wie viele Menschen die Beiträge des Unternehmens gesehen haben. Eine größere Reichweite bedeutet, dass die Inhalte eine größere Anzahl von Personen erreicht haben.

Die Geschichten hinter den Kunststoffprodukten

Auf den ersten Blick wirken Kunststoffthemen nicht sehr „instagrammable“. Während man unter #plastikfrei über 440.000 Beiträge findet, liefert #kunststoff lediglich etwas mehr als 46.000 Beiträge (Bild 6). Können das Unternehmen und Verbände mit einem Instagram-Auftritt ändern? Das beantwortet Jacqueline Althaller mit einem vorsichtigen „ja“, da sie selbst keine Spezialistin in dieser Branche sei.

Ein Zugang könnte es sein, Kunststoffprodukte ästhetisch ansprechend darzustellen, entweder durch hochwertige Fotografie oder kreative Inszenierung. Gleichzeitig könne es helfen, die Geschichten hinter den Kunststoffprodukten zu erzählen. Das heißt auch, Informationen zu den Herstellungsprozessen und Materialinnovationen zu teilen. „Das vermittelt einen Einblick in die Wissenschaft und Technik hinter Kunststoffen“, bringt es Althaller auf den Punkt.

Ein positives Bild vermitteln auch Influencer auf Instagram. Bekannt ist das vor allem aus dem B2C-Bereich. Influencer-Marketing ist laut Althaller auch im B2B-Segment denkbar und könne eine effektive Strategie sein, um die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit einer B2B-Marke auf Instagram zu steigern. „So arbeiten wir für unsere Kunden mit Branchenexperten, die als Influencer fungieren“, erklärt Althaller. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Alba und Siemens. Neben Expertise liefern Influencer noch etwas anderes Wesentliches mit: Reichweite in Form einer treuen Anhängerschaft.

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[1] https://www.althallercommunication.de/studie-belegt-social-media-nutzung-stabilisiert-sich-auf-hohem-niveau-budgets-pendeln-sich-ein-human-resources-erstmals-auffaelliger-akteur-linkedin-vergroessert-abstand/

[2]https://epb.bibl.th-koeln.de/frontdoor/deliver/index/docId/1660/file/PraxisPaper_B2BSocialMedia.pdf

[3] http   s://www.springerprofessional.de/social-media-marketing/b-to-b-marketing/b2b-firmen-fehlen-ressourcen-fuer-social-media/23475438

Das Quadrat ist nicht nur typisch für das Instagram-Logo, sondern auch für den Look der Beiträge im Feed.

16:9

Bild 1. Ranking der größten sozialen Netzwerke nach der Anzahl der Nutzer im Januar 2023 (in Millionen)

Bild 4. Welche Kanäle werden für die einzelnen Zielgruppen eingesetzt?

Quelle: AK Social Media B2B; Grafik: © Kunststoffe

Bild 5. Welche Kanäle werden für die unterschiedlichen Inhalte genutzt?

Bild 2. Social Media Kanäle mit der größten Nutzung 2023 im B2B-Bereich (befragt wurden insgesamt 816 Unternehmen aus dem DACH-Raum)

2023-11-02 - Kunststoff & Instagram - Teil 1

Instagram: Die Quadratur der Kunststoffwelt

Im ersten Teil ging es vor allem um die Basics und wie B2B-Unternehmen im Allgemeinen Instagram nutzen (können). In den weiteren Artikeln der Serie wollen wir tiefer abtauchen: <a href="https://www.kunststoffe.de/a/fachartikel/die-neue-jobboerse-5303665">Wie gelingt Recruiting über Instagram</a>? Welchen Content teilen Unternehmen aus der Kunststoffindustrie? #Plastikfrei – Kunststoffverzicht als Geschäftsmodell etc.

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„Wir thematisieren auch die Herausforderungen“

Woher kommt der schlechte Ruf von Kunststoffen? Philipp Lehner vermutet vor allem Unwissenheit dahinter. Um dazu ändern, geht der Alpla-CEO einen ungewöhnlich Wege: Aufklärung via Instagram. Dabei will er nicht nur die Vorzüge von Kunststoffen zeigen. <a href="https://www.kunststoffe.de/a/interview/wir-thematisieren-auch-die-herausforderu-5476299">Interview jetzt lesen</a>

Für Arbeitgeber wird es immer wichtiger, potenzielle Bewerber dort auf sich aufmerksam zu machen, wo sie sich sowieso täglich aufhalten. . Arburg macht dies unter anderem – von und für die Ausbildung – auf Instagram. Aber ist es so einfach? Beziehungsweise wann wird aus einem Like oder einem Follower auf Social Media ein Bewerber im persönlichen Gespräch? <a href="https://www.kunststoffe.de/a/fachartikel/die-neue-jobboerse-5303665">Weiterlesen</a>

Ehrhardt, Melanie

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